Katalog

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Buchminiaturen und Handzeichnungen aus älterer und neuerer Zeit. Zwei Münchener Sammlungen und andere Beiträge

Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller

Kunstversteigerungshaus Weinmüller, München, Odeonsplatz 4, Leuchtenberg-Palais (Eingang Fürstenstraße)

Auktionstage
Donnerstag, 9. März 1939Freitag, 10. März 1939

Katalog weinmueller1939_03_09 Seite 031

Losnummer Beschreibung Details
0198 ALBRECHT DÜRER Karl der Kahle. Feder mit bunten Aquarell- u. Deckfarben, vermutlich aus dem Jahre 1494 (Gesellenzeit). 24,5 : 15. Die Komposition ist dem Blatte aus dem Codex Aureus in St. Emeran entnommen, welches Karl den Kahlen vorstellt. Für Dürer hat dieses Blatt offenbar als authentisches Bildnis Karl des Großen gegolten. Er hat sich in manchem wie etwa dem Gesichte, der Bildung der Hände, der rotgoldenen Strümpfe getreu an die Vorlage gehalten. Seine Zutaten sind die Wappenhaltenden Engel, die auf der Vorlage eine andere Funktion hatten. Das Binnenornament des Polsters ist verwandt mit dem Hintergrunde des frühen Berliner Madonnenblattes (Winkler 14). Den Polster selbst ergänzte er mit den für ihn so charakteristischen schweren Quasten. Offenbar schwebte ihm damals, als Maximilian neuer Kaiser wurde, so etwas vor wie eine Reihe: Karl der Große, der Deutschrömische Kaiser und der türkische Kaiser, dessen (unserem Blatt sehr verwandter) Entwurf uns ja nur in der Nachzeichnung von 1523 erhalten ist. Das Blatt galt in den 80er Jahren zu Unrecht als Burgkmair, mit dessen handschriftlichem Stile es aber auch nichts zu tun hat. Für die Möglichkeit unserer Bestimmungen ist immerhin darauf hinzuweisen, daß fast alle Dürerzeichnungen außerhalb von Wien jenem Bestande angehören, der einst in Wien entfremdet wurde und daß aus triftigen Gründen anzunehmen ist, daß noch eine Anzahl dieser Dürerzeichnungen der Wiederentdeckung harrt. Als kleines Indiz ist anzumerken, daß die beiden Dürerblätter mit den Madonnen im Berliner und im Pariser Kabinett im Papierformat in der Breite annähernd millimetergleich identisch sind, nur daß unser Blatt in der Höhe etwa 2 ½ cm größer ist, die angezogenen Blätter jedoch sichtlich oben und unten gestutzt wurden, so daß sie ursprünglich völlig gleich groß waren. Sz. Bog. Jolles. Details, 0198
0199 DUGHET, GASPARD, gen. POUSSIN 1613 - Rom - 1675 Waldige Landschaft mit Ruinen. Feder, Pinsel und Sepia. 27,5 : 40,5. Sz. Mariette u. Bog. Jolles. Wz.: Lilie im Doppelkreis. Details, 0199
0200 [DUGHET, GASPARD, gen. POUSSIN 1613 - Rom - 1675] Italienische Landschaft mit Klosterkirche am Fluß, Hirt und Herde. Feder und Bister, weiß gehöht. Aufgezogen, alte Montierung mit alter Aufschrift "Guaspa Poussin fecit". 26 : 38. Vente Guichardet, Sz. Bog. Jolles. Details, 0200
0201 DUJARDIN, KAREL 1622 Amsterdam - Venedig 1678 Landschaft mit Burgruine. Unten alte Zuschreibung. Blei u. Sepia. 25 : 35. Sz. Bog. Jolles. Details, 0201
0202 VAN DYCK, ANTON 1599 - Antwerpen - 1641 Kreuzigung Christi. Rechts der Hauptmann zu Pferde und Magdalena, links Maria und Johannes. Zu dem Gemälde der Michaelskirche in Gent, vergl. auch die Studie im Suermondt-Mus. zu Aachen. Öl, Kreide, weiß gehöht, auf blauem, venezianischem Pp. 42 : 29,5. Sz. Bog. Jolles. Details, 0202
0203 ELSHEIMER, ADAM 1578 Frankfurt a. M. - Rom 1610 Die Jugend des Jupiter. Satyr, Nymphe mit der Ziege Amalthea und Jupiterknabe. Ölkreide. Getuscht. 10,5 : 14. Dem Meister nahestehend. Sz. Bog. Jolles. Details, 0203

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